Hüttentour in den Stubaier Alpen

 

 

Stubaital – Stubaier Höhenweg 31.08. bis 03.09.2023; Nürnberger Hütte und Sulzenau Hütte

Die geplante Tour vom 31. August bis 03. September 2023 musste aufgrund von Starkregen der Vorwoche und daraus resultieren Beschädigungen an Wanderwegen und Flussüberquerungen spontan umgeplant werden. Allerdings war dies für uns acht Teilnehmer Glück im Unglück, nun konnten wir uns auf hervorragendes Wetter für das bevorstehende Wochenende freuen. Nach der Ankunft in Neustift im Stubaital ging es nach einem stärkenden Frühstück zum Aufstieg zur Nürnberger Hütte auf 2.279 m. Nach einer kurzen Etappe durch den Wald erreichten wir die Bsuchalm auf 1.580 m. Dort wurden wir herzlich empfangen und schon für die bisherigen Strapazen des Tages entlohnt. Nach einer kleinen Rast ging es weiter zum Ziel des ersten Tages, der Nürnberger Hütte. Der Weg führte uns weiter talaufwärts, auf einem stetig steiler werdenden Wanderpfad über eine steile Bergscharte hinauf. Oben auf der Scharte angekommen eröffnete sich uns bereits das erste grandiose Panorama auf die vor uns liegende Berg- und Gletscherwelt der Stubaier Alpen. Zahlreiche schneebedeckte Dreitausender und hohe Zweitausender Gipfel waren bereits in Sichtweite. Ihr Anblick ließ uns noch einmal innehalten, zu einer kleinen Rast auf einer optimal platzierten Wanderbank. Von Dort war auch bereits die Hütte zu sehen und nur noch wenige Wanderminuten entfernt. Nach dem Anmelden in der Hütte und dem Bezug der Schlafplätze verbrachten wir einen geselligen Nachmittag sowie Abend in der ausgebuchten Nürnberger Hütte.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen sammelten wir uns draußen auf der Terrasse und konnten dort bereits die ersten warmen Sonnenstrahlen im Gesicht spüren. Die Route für den Tag wurde nochmals besprochen und der untere Routenverlauf zur Mairspitze auf 2.780 m konnte bereits von der Terrasse eingesehen werden. So machten wir uns auf, voller Tatendrang mit guter Laune und der Sonne im Nacken. Nach dem Aufstieg über leichtes Blockwerk und steilen Hängen über einen kleinen seilversicherten Felsvorsprung erreichten wir den Gipfel mit Gipfelkreuz der Mairspitze. Das herrliche Panorama, die Fernsicht bis über Innsbruck ins Karwendel Gebirge, die zahlreichen Sellrainer Gipfel und natürlich die gigantischen Einblicke in die nah vor uns liegende Bergwelt des Stubaitals ließen alle Teilnehmer verstummen. Absolut grandios ist die Aussicht auf den nahgelegenen Wilden Freiger mit 3.418 m. Unser Tagesziel, die Sulzenau Hütte konnte von dort oben auch schon ausgemacht werden. Somit machten wir uns, nach einer kleinen Rast, weiter an den bevorstehenden Abstieg. Kurz, steil und direkt bergab, somit viele Höhenmeter auf kurzer Distanz später erreichten wir den Grünausee. Den größten See des Stubaitals. Von dort ging es über gut ausgebaute Wanderwege, entlang einer mächtigen Gletschermoräne, über einen kleinen Gegenanstieg weiter direkt zur Sulzenau Hütte auf 2.191 m. Nach der Anmeldung und einer kurzen Stärkung auf der Sonnenterrasse der Sulzenau Hütte teilte sich die Gruppe auf. Der eine Teil kundschaftete den hinteren Teil des hochgelegenen Kerbtals, des ehemaligen Gletschergebiets des Sulzenau Fernes aus und stattete der „Blauen Lacke“ (Gletscher See) einen Besuch ab. Der andere Teil entschied sich dazu, den Großen Trögler auf 2.902 m einen Besuch abzustatten. Der Große Trögler ist einer der besten Aussichtspunkte in den Stubaier Alpen. Den Bergen des Hauptkammes vorgelagert, bietet der Gipfel einen Logenplatz für den mächtigen Gletscherbruch des Sulzenauferners sowie die bekanntesten Berge der Stubaier Alpen wie Zuckerhütl, Wilder Freiger, Ruderhofspitze, die Kalkkögel, Habicht und zahlreiche andere Gipfel, die wie im Kreis rundum aufgefädelt stehen und sich von der besten Seite zeigen. Der Weg zum Gipfel führte uns über gestuftes Gelände und felsdurchsetzte steile Grasflanken. Ansteigend in zahlreichen Serpentinen, immer wieder durch versicherte Fels- und Graspassagen aufwärts auf den breiten Nordostrücken über einen Vorgipfel, kurz in eine Scharte abwärts und über felsiges Gelände auf den Gipfel. Am Gipfelkreuz angekommen war das Rundum-Panorama alle Mühen wert. Der Abstieg verlief auf gleicher Route wie der Aufstieg. So traf sich die Gruppe wieder vereint auf der Sonnenterrasse der Sulzenau Hütte und verbrachte einen geselligen Nachmittag sowie Abend. Untergebracht wurden wir im Winterraum der Hütte, somit hatten wir einen großen Raum für uns allein. Aufgrund des Starkregens der vergangenen Tage und den Beschädigungen an Wegen und Brücken ging es für uns am nächsten Morgen nach dem Frühstück wieder zurück zur Nürnberger Hütte. Wir wählten diesmal für den Rückweg die Route über das Niederl auf 2.627 m. Wieder vorbei am Grünausee und weiteren namenlosen kleineren Seen verläuft der Weg bis zum unteren Teil des Niederl einfach und nur mäßig steil über leichtes Gelände. Am unteren Teil des Niederl angekommen verändert sich der Weg zu einem steil verlaufenden und drahtseilversicherten Aufstieg zum Joch. Am Niederl Joch auf 2.627 m angekommen genossen wir noch einmal intensiv den fast 360° Rundumblick auf die majestätische Gebirgswelt der Stubaier Alpen. Bereits etwas wehmütig machten wir uns nun an den Abstieg zur Nürnberger Hütte. Auf der Sonnenterrasse der Nürnberger Hütte angekommen saßen wir in geselliger Runde zusammen und verabschiedeten uns mit einem Kaltgetränk von den wunderschönen Stubaier Alpen.

Im Anschluss folgte der Abstieg ins Tal zu einer letzten Übernachtung in Neustift und die Heimfahrt am darauffolgenden Morgen.

 

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